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In den Nachkriegswirren getrennt Sandkastenfreundinnen finden sich nach 80 Jahren zufällig wieder

Schon in den 20er-Jahren haben sie zusammen gespielt: Maria Herbst und Hildegard Rüb aus Würzburg waren direkte Nachbarskinder und Freundinnen. In den Nachkriegswirren wurden sie getrennt. Jetzt, im Alter von 99 und 100 Jahren, hat das Schicksal sie wieder zusammengeführt.

Stand: 16.04.2024

Maria Herbst und Hildegard Rüb | Bild: Maria Herbst, Hildegard Rüb

Manchmal ist das Glück kaum zu fassen und das Schicksal meint es gut. Da finden sich zwei Freundinnen nach 80 Jahren wieder und das in einem sehr stattlichen Alter: Hildegard Rüb ist 99 Jahre alt und Maria Herbst sogar schon 100. Zwischen ihrem letzten Treffen und heute liegen zwei Leben.

Würzburg 1929: Maria Herbst und Hildegard Rüb wohnen in Würzburg in der Nachbarschaft und sind Ende der 20er- und Anfang der 30er-Jahre beste Freundinnen.

Krieg und Zerstörung trennen die Freundinnen

In den letzten Kriegswochen wird Würzburg mehrfach bombardiert, die Familien müssen irgendwo Zuflucht suchen. Maria Herbst und Hildegard Rüb werden getrennt.

Zeichen setzen: mit 100 Jahren gegen Rechtsradikalismus

Die Freundinnen schauen sich den Zeitungsartikel an, der sie wieder zusammengebracht hat.

Ein Leben später, im Jahr 2024, beschließt die rüstige Maria Herbst noch ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus zu setzen und tritt mit ihren 100 Jahren in die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein. Das sorgt für Aufsehen und die Mainpost berichtet. Diesen Zeitungsartikel liest Andreea Boncilla, die Betreuerin von Hilde Rüb, in einer Gruppenstunde vor. Hilde Rüb erkennt das Bild ihrer Freundin auch nach so langer Zeit sofort.

Emotionales Wiedersehen nach 80 Jahren

Andreea Boncilla macht sich auf die Suche, nimmt Kontakt auf und arrangiert ein Wiedersehen. Die beiden sind überwältigt, wie Hildegard Rüb im Gespräch mit Ulla Müller auf BAYERN 1 bestätigt.
Die beiden haben sich viel zu erzählen aus 80 Jahren Trennung. Nach dem ersten Treffen haben sie telefoniert, sagt Hildegard Rüb, aber dabei soll es nicht bleiben: "Ich hoffe, dass wir uns auch mal anderweitig treffen, dass wir uns mal in der Stadt oder irgendwie mal näher kennenlernen, erzählen können, was in den vielen Jahren passiert ist."

Noch eine Gute Geschichte haben wir hier: Eine mutige Ersthelferin rettet einen Motorradfahrer


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